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TrauerOrientierte Beratung und Begleitung in der kostbaren Zeit zwischen Tod und Bestattung
Qualifizierung für Menschen und Unternehmen

Der Tod setzt dem Leben eine Grenze, aber niemals der Liebe.

Irmgard Erath

Trauerorientierung – ein Konzept der Beratung und Begleitung

Angesichts des Todes können und dürfen wir lebendig bleiben. Die Zeit zwischen Tod und Bestattung kann eine Zeit des gemeinsamen Weges von lebenden und verstorbenen Menschen sein, der sich dann irdisch trennt – was in ihrem Inneren lebendig gemacht, erhalten und erinnert wurde, steht ihnen im Abschied und in der Trauer zur Verfügung.

Ausgangspunkt sind die verstorbenen und die trauernden Menschen mit ihrer Situation, ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Möglichkeiten. Sie brauchen Wahrnehmung und Achtsamkeit, Verständnis und Wertschätzung für ihre Wege. Trauerprozesse (Trauerzyklen) sind natürliche Lebens- und Heilungsprozesse der Menschen, gleichzeitig ist das Trauererleben der einzelnen Menschen von vielfältigen individuellen Aspekten geprägt. Trauerprozesse entfalten sich für diesen Menschen, wenn dazu förderliche – innere wie äußere – Bedingungen vorhanden sind, und können auch von bestimmten inneren und äußeren Bedingungen erschwert werden.

Daraus ergeben sich die Anforderungen an die Beratungs- und Begleitungskompetenz der Professionellen: ihre Aufgabe ist, möglichst förderliche äußere Bedingungen zur Verfügung zu stellen sowie mit den inneren Bedingungen der begleiteten Personen umzugehen.

 

Begleitende Beratung für die Angehörigen bedeutet z.B.

  • den Angehörigen Informationen, Hilfestellung, Impulse und Handlungsmöglichkeiten zu geben im   Umgang mit dem Tod, in Fürsorge und Zusammen- sein mit dem verstorbenen Menschen und in den vielfältigen Abläufen zwischen Tod und Bestattung „Hilf mir, es selbst zu tun”
  • Gestaltung eines „rituellen Flusses” zwischen Tod und Bestattung, mögliche Einbeziehung der Angehörigen bei allen Handlungen und Ritualen
  • die Eigenverantwortung der Angehörigen zu achten und zu stärken, ihnen Wertschätzung entgegen zu bringen 
  • prozessorientiert zu arbeiten - dazu gehört das Mitgehen in den Aspekten des Trauerprozesses:
    • Helfen, den Tod zu begreifen, zuhören und unterstützende Fragen stellen 
    • Aushalten des Gefühlschaos, Anbieten und Zulassen von Ausdrucksmöglichkeiten 
    • Erinnerung und Abschied fördern, Anbieten von Orientierung und Gestaltungsmöglichkeiten 
    • angemessene Zurückhaltung und gleichzeitig zur Verfügung bleiben
  • Begleitung und Erlaubnis zu geben für Gefühle, Handlungen, Entscheidungen und Änderungen und den eigenen Rhythmus der Angehörigen 
  • dafür ausreichend Raum und Zeit zur Verfügung zu stellen
  • Achtsamkeit zu deren Sozialsystem und Beziehungen, zur Rolle des verstorbenen Menschen
  • im Sinne der Angehörigen in Vernetzung mit den anderen professionell (auch ehrenamtlich) Beteiligten zu arbeiten, auch für die weitere Trauerzeit
  • Achtsamkeit im Umgang mit besonders belastenden Todesumständen und Verlustsituationen
  • Anteilnehmende Präsenz, Kontakt herstellen, Sicherheit geben, Kraftquellen und schöpferische Kräfte spüren lassen, Wahlmöglichkeiten lassen
  • den ganzen Menschen anzusprechen mit seinen körperlichen, seelischen, geistigen, mentalen und sozialen Aspekten

 

Begleitung des verstorbenen Menschen bedeutet z.B.

  • den Sterbeprozess als über den Todesmoment hinausgehend zu begreifen, als einen Prozess der Loslösung von Körper, Geist, Seele und Lebenskraft
  • fürsorglich und achtsam mit ihm/ihr umzugehen beim Versorgen, Kleiden, Betten…seines Körpers
  • den verstorbenen Menschen in würdevollen Räumen unterzubringen
  • die Angehörigen zu ermutigen und (bei Bedarf) dabei zu begleiten, ihre Toten aufzubahren, mit ihnen zu sein, in Zwiesprache zu treten, sie mit zu versorgen, zu kleiden und zu betten, Sarg und Raum zu schmücken usw.